Unterwegs auf dem Sängerrundweg bei Winden

27. Febraur 2011

Das Wetter war nicht gerade einladend am letzten Sonntag im Februar, trotzdem fanden sich 23 Wanderer ein, um unter der Leitung von Gaby Kemper und Rudi Rapp den Sängerrundweg von Winden zu erkunden. Start- und Endpunkt war in Vormberg, oberhalb Sinzheim, an der Gaststätte „Haus am See“. Der markante Steinbruchsee entstand einst durch Flutung eines ehemaligen Porphyrsteinbruchs. Quasi zum Aufwärmen ging es zunächst auf einem schmalen Trampelpfad aufwärts, um nach ca. 10 Minuten den südlichsten Zipfel des Sängerrundwegs zu erreichen. 2009 wurde dieser gut 10 km lange Weg von den Mitgliedern des Männergesangvereins Freundschaft-Jagdhaus Winden angelegt und eingeweiht. In großen Bögen führt er am Fuße des Fremersberg um den kleinen Ort Winden, ein Stadtteil von Sinzheim, herum. Oberhalb der Rebhänge erreichte die Gruppe einen Waldweg, dem man zunächst weiter aufwärts und dann eben in gemütlichem Tempo bis zum Baden-Badener Jagdhaus folgte. 1716 wurde das hübsche Gebäude, gekrönt von einem goldenen Hirsch, als markgräfliches Jagdschlösschen für Sybille, die Frau vom Türkenlouis, errichtet. In der Vergangenheit diente es als Gaststätte oder Flüchtlingslager und beherbergte von 1966 bis 1969 den Oberkommandierenden der franz. Streitkräfte, General Massu. Alle Gebäude sind wunderbar saniert und renoviert worden, aber leider im Privatbesitz und nicht zu besichtigen. Auch das Dragonerdenkmal, an dem man den nächsten Haltepunkt einlegte, ist frisch saniert. Es soll an die Gefallenen des schlesischen Dragonerregiments erinnern, dessen Soldaten 1870/71 im deutsch-franz. Krieg, beim Boxeraufstand in China 1904-1908 sowie im 1. Weltkrieg im Einsatz waren. Inzwischen hatte sich der Regen verzogen, und man konnte sogar die prächtige Fernsicht bis zum Elsaß genießen. Auf leider ziemlich aufgeweichten Wiesenwegen ging es nun hinunter nach Winden und mitten durch den kleinen Ort mit Kirche, Gasthaus und altem Schulgebäude hindurch. Auf asphaltierten Wegen lief man dann durch die Reben zurück Richtung Vormberg und machte noch einen kurzen Halt an der dortigen Mariengrotte. Nach gut 2 Stunden erreichte die Gruppe wieder den Ausgangsort, und die meisten Teilnehmer ließen sich anschließend noch ein Essen im „Haus am See“ schmecken.