Hauptaugenmerk galt der Fischtreppe

17. Mai 2009

Fast zwei Dutzend Radwanderer hatten sich am Sonntag der von den Eheleuten Gisela und Franz Höß geführten Radtour nach Freistett angeschlossen. Bei prächtigem Frühsommerwetter wurde von Sasbachs Ortsmitte aus hinein „ins Land“ geradelt, mitten am Vormittag war das erste Etappenziel, die Staustufe zwischen Freistett und Gambsheim, erreicht. Gisela und Franz Höß hatten eigens eine Führung über dieses riesige Bauwerk organisiert, gerne lauschte die große Radwandergruppe den Erläuterungen. Die Energieausbeute, die der Wasserkraft zu verdanken ist, ist wichtigste Angelegenheit des Kraftwerks Rheinau AG, das der Anlage eine nicht zu unterschätzende Stromgewinnung abgewinnt. Hingewiesen wurde ferner auch auf die beiden Hilfswehre, die den Wasserstand in der Rheinschlaufe bis zum Auslauf des Turbinenwassers regulieren. Die größte Aufmerksamkeit galt jedoch dem hier errichteten „Fischpass“, immerhin eine der größten Fischtreppen Europas überhaupt: zwar hat die fast dreihundert Meter lange Betonröhre, mit einer Neigung von weniger als vier Grad den Höhenunterschied zwischen dem Oberwasser und dem Unterwasser überwindend, einmal „ordentlich Geld“ gekostet, doch liefert diese Einrichtung dafür auch den Beweis, daß es machbar ist, das Ökosystem des Rheins zu verbessern. Längst haben naturverbundene Menschen erfreut zur Kenntnis genommen, daß Lachse wieder in den Nebenflüssen des Rheins gesichtet wurden: mit den drei Eingängen am unteren Ende der Fischtreppe stellt die Staustufe für die Fische nun auf dem Weg zu ihren ursprünglichen Laichgewässern kein Hindernis mehr dar. Bis zurück zur Rheinbegradigung unter Tulla reichten die umfangreichen Informationen, ehe die Radwandergruppe wieder in die Pedalen stieg. Durch das Industriegebiet und vorbei am weithin bekannten „Heidenkirchlein“ und am „Ku-Stall“ ging es in die Flößerstraße, in der der Obersasbacher Erich Siefermann in einer geräumigen Halle eine Vielfalt landwirtschaftlicher Antiquitäten gesammelt und ausgestellt hat. Die Ausstellungsstücke reichten vom Oldtimer-Schlepper bis hin zu nostalgischen Maschinen und Utensilien aus anderen Berufssparten. Nach der ausgiebigen Besichtigung freute sich die Schwarzwaldvereinsfamilie auf einen sich dort anschließenden gemütlichen Grill-Hock, in deren Verlauf sich Franz Bross bei den Eheleuten Höß für die hervorragende Organisation und Führungen bedankte. Auf ruhigen Radwanderwegen, durch Memprechtshofen, Gamshurst und Großweier, erfolgte am späteren Nachmittag die Rückfahrt nach Sasbach.