13. April 2008
Die Wolfsschlucht, auf der Höhe von Ebersteinburg, einem Stadtteil von Baden-Baden, gelegen, war das Ziel von 23 Wanderern des Schwarzwaldvereins Sasbach-Obersasbach. Am Rand des neu eingeweihten Rundwegs um Ebersteinburg ging es unter der Leitung von Gaby Kemper und Rudi Rapp zunächst hoch zur Lukashütte auf den verbrannten Felsen, die moosgrün und schwefelgelb über dem Murgtal liegen. Von hier ist es nicht weit zum nächsten Haltepunkt, der Burgruine Ebersteinburg, auch bekannt als Alt-Eberstein. Die Wanderschar hatte Glück mit dem Wetter: es regnete nicht an diesem Sonntag, es schien sogar die Sonne, und eine herrliche Fernsicht belohnte diejenigen, die noch den Aufstieg auf den Turm in Angriff genommen hatten. Der höchste Punkt der Wanderung war hiermit erreicht, denn nun ging es zügig bergab an der Wolfsschluchthütte vorbei und über den Bückelförst bis zu den drei Findlingen am Rande von Gaggenau. Durch den hohen Wald mit dem frischen Grün der Birken, Buchen und Lärchen wanderte man auf schmalen Pfaden herum um den Schürkopf, um anschließend bei der Willi-Echle-Hütte eine wohlverdiente Rast einzulegen. Weiter ging´s nun stetig bergauf zum romantischen Friedrich-Luise-Brunnen, der durch seine zwei Schnäbel auffällt. Höhepunkt und zugleich Namensgeber der Tour war zum Abschluß der Besuch in der eigentlichen Wolfsschlucht. Auf matschigem Weg geht es hinunter in die kleine, aber bizarre Schlucht, die ein unscheinbares Bächlein im Laufe der Jahrtausende gegraben hat. Über einen Holzsteg gelangt man zu einer Tafel, auf der die Legende um diese Schlucht geschrieben steht: ein Musiker, der auf dem Heimweg von Neuweier nach Selbach aus Unachtsamkeit in die Schlucht gefallen war und dabei einen Wolf aufgeschreckt hatte, musste diesem die ganze Nacht aufspielen, um nicht gefressen zu werden. Erst im Morgengrauen befreite ihn der vorbeikommende Jäger aus dieser misslichen Lage. Außerdem erzählt man sich, dass die Wolfsschlucht bei Ebersteinburg das Vorbild für die berühmte Wolfsschlucht der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber gewesen sein soll. Nach wenigen Schritten war der Ausgangspunkt erreicht und eine interessante Wanderung vorbei.