Feuer machen wie in der Steinzeit

24. September 2004

Unterhaltsame Nachmittags- und Abendstunden erlebten jene knapp zwei Dutzend Kinder mit ihren Eltern, die sich zum Thema „Laternen basteln, grillen und Feuermachen“ beim Schwarzwaldverein Sasbach/Obersasbach eingefunden hatten. Die ersten „Arbeiten“ galt es dabei im Obersasbacher Dorfsaal zu verrichten: unter Anleitung von Martina Bohnert, der Gattin des zweiten Vorsitzenden Albert Bohnert, wurde eifrig mit Scheren und Klebematerial hantiert, um Laternen für den Abend zu basteln. Schließlich wurden noch die Kerzen in ihren Halterungen befestigt und die Stäbe an den Laternen angebracht, dann rüsteten „Groß und Klein“ zu weiteren Unternehmungen. Gerade noch bei Tageslicht wurde vom Ortszentrum durch Wiesen und Weinberge hinauf zur Metzenhalde marschiert, wo Wanderwart Helmut Hauser bereits die notwendigen Vorarbeiten geleistet hatte, um den Eltern mit ihren Kindern unbeschwertes Grillvergnügen bieten zu können. Dann, als die Abenddämmerung endgültig hereingebrochen war, sorgte Albert Bohnert für den interessantesten Programmpunkt des kurzweiligen Abends: er erklärte den Erwachsenen und vor allem den Kindern, wie vor Jahrtausenden, als es ja noch keine Zündhölzer und keine Feuerzeuge gab, die ersten Menschen ihr Feuer entfachten. Dabei blieb es nicht nur bei theoretischen Worten, sondern kam es auch zur praktischen Vorführung: Ein Büschel trockenes Heu wurde auf dem Boden ausgebreitet, in dessen Mitte schließlich noch Zunder – ein Produkt des echten Zunderpilzes – ausgebreitet. Dann kam es natürlich auf das richtige Geschick an: Albert Bohnert schlug mit zwei mitgebrachten Magasitsteinen solange Funken, bis sich diese im Zunder verfingen und diesen zum Glimmen brachten. Der glimmende Zunder, der nach Minuten kontinuierlichen Schlagens erste „Rauchsignale“ erkennen ließ, bedeutete jedoch noch lange kein Feuer: dieses entstand erst, als das Heu, geschickt um den Zunder gelegt, nach ständigem leichtem Anblasen schließlich soviel Hitze entwickelte, dass sich dieses dann auch entzündete. Nach gelungenem Experiment ließen es sich einige Kinder und Väter nicht nehmen, diesen Versuch zu wiederholen.
Mittlerweile war es auf der Metzenhalde, einem der schönsten Plätze „zwischen Wald und Reben“ oberhalb Obersasbachs endgültig richtig Nacht geworden: nun durften auch die Laternen angezündet werden. Natürlich war es vor allem für die Kinder ein tolles Erlebnis, an der Hand von Papa oder Mama zunächst durch den dunklen Wald nahe des dortigen Trimm-Dich-Pfades auf der Metzenhalde zu gehen, später führte der von den neuen Laternen erleuchtete Wanderweg entlang des Aubächleins durch den Klosterpark und über das Maienwegle, bis der kleine, bunt leuchtende Lindwurm wieder den Ortskern erreicht hatte. Beim Kindergarten endete schließlich das Abenteuer, von dem die Kinder wohl noch träumten, als sie längst wieder in ihren Betten lagen und schliefen.