2000
Fast 50 Teilnehmer vom Schwarzwaldverein Sasbach starteten zu einer Radtour ins Große Lautertal im Herzen der Schwäbischen Alb. Mit dem Bus fuhr man bis Marbach, wo das bekannte Landesgestüt beheimatet ist. Hier war einiges los, fand doch an diesem Wochenende die bekannte herbstliche Hengstparade statt. Nun wurden die Fahrräder startklar gemacht, um unter der bewährten Führung von Rudi Rapp der Lauter entlang zu radeln. 45 km lang ist das reizvolle Tal, am Oberlauf sanft und lieblich, später dann wildromantisch. Durch freundliche Dörfer und Weiler, vorbei an alten Mühlen, zahlreichen Burgen und wilden Felsformationen führte die Radtour flussabwärts. Auf dem ersten Teil der Strecke bewunderten die Radler die vielen Kehren und Schleifen der Lauter, die in dem hier fast ebenen Talgrund in einer herrlichen Naturlandschaft gemächlich der Donau entgegenfließt.
Nach der Mittagsrast konnten die begeisterten Radwanderer im zweiten Streckenabschnitt eine bizarre Felswelt bestaunen, die der Fluss in vielen Jahrtausenden tief in das Juragestein gegraben hat. Bald war Obermarchtal mit seinen barocken Klosteranlagen erreicht. Nach der Besichtigung der herrlichen Klosterkirche, erbaut von Michael Thumb zwischen 1686 und 1701, ging es auf dem Donauradweg weiter bis Zwiefaltendorf. Hier setzte man sich noch zu einer gemütlichen Kaffeepause zusammen. Anschließend wurde der Bus bestiegen, um wieder den Heimweg nach Sasbach anzutreten. Während der Heimfahrt bedankte sich Franz Kurz im Namen der Teilnehmer beim Wanderführer Rudi Rapp und dem Bus-Team für die vorzügliche Organisation dieser großartigen Radtour.
Die Frühzeit des Klosters Zur Zeit Kaiser Karls des Großen taucht Obermarchtal aus dem Dunkel der quellenlosen Zeit auf (768-814). Die Gründung des ersten Klosters erfolgt um 770 durch fränkische Adlige 776 wird das Kloster in Marchtal dem Kloster St. Gallen unterstellt. Nach der Aufhebung des ersten Klosters bauen die Herzöge von Schwaben eine Burg und errichten ein Kanonikerstift mit sieben Weltgeistlichen. Zur seelsorgerischen Betreuung der vor der Burg wohnenden Untertanen, lässt Herzog Hermann II. eine Marienpfarrkirche erbauen (heute St. Urban).
Die Barocke Klosteranlage Nach dem 30-jährigen Krieg waren die Gebäude der Klosteranlage in einem sehr schlechten Zustand. Abt Nikolaus Wierith sah “ein baufälliges Haus und er gönnte seinem Herrn ein besseres”. Baumeister sind die Vorarlberger Michael Thumb und nach dessen Tod Christian Thumb und Franz Beer. 1689 erhält der Wessobrunner Johann Schmuzer den Auftrag, die ganze Kirche inwendig auf das sauberste und zierlichste in schönem Weiß auszumalen.