Nistkastenpflege 2013

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Eine achtköpfige Schülergruppe der Sasbacher  Montessori-Schule konnte miterleben, daß es der Schwarzwaldverein ernst nimmt der in der Vereinssatzung verankerten „Heimatpflege“. Dabei ging es weit weg von den Schulbänken, hinauf auf die Gipfel des Nordschwarzwaldes und zu so manche Stellen, die man als „normaler“ Wanderer kaum erreicht. Die Heimatpflege an diesem Tag diente überwiegend den kleinen gefiederten Freunden, die in der Region vor und hinter der Hornisgrinde heimisch sind: schon seit „zig“ Jahren läßt es sich der Schwarzwaldverein nicht nehmen, für diese Vögel Freunden Nistgelegenheiten herzurichten und diese auch „zu warten“. In besten Händen ist der „Nistkastentag“ bei Naturschutzwart Franz Kurz, der die Wege und Pfade im Wald „aus dem effeff“ kennt. Das Engagement des mittlerweile 80jährigen Naturfreundes und langjährige Gemeinderats und seines kleinen Helferteams kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Den Schulkindern wäre die Begleitung der Kurz’schen Arbeitsgruppe den ganzen Tag über sicherlich zuviel geworden: sie begleiteten das Nistkastenteam vom frühen Morgen an gut drei Stunden lang, um dann gegen Mittag wieder „daheim“ in der Schule zu sein. Franz Kurz hatte immer wieder Informationen parat und „fütterte“ die Buben und Mädchen mit der Wiedergabe zahlreicher Erlebnisse und Erfahrungen, die er im Gemeindewald machen konnte. Zeitweise begleitete auch Revierförster Gerhard Bruder den „Nistkastentross“ und komplettierte den Naturkundeunterricht, wobei auch die Erfahrung gemacht wurde, daß die Temperaturen im Spätjahr in Hornisgrindenähe doch um einige Grade geringer sind als unterhalb der Vorbergzone.
Einerseits ist diese „Nistkastenaktion“ für Naturschutzwart schon seit Jahren Routine, neue Erlebnisse kommen jedoch alle Jahre hinzu – auch bei der Belegung der vorgefundenen Nistquartiere. Erfreulich konnte jedoch konstatiert werden, daß die Mehrzahl der Nistkästen ihrem ‚“Sinn und Zweck“ dienen. An so manchem der alten Nistkästen nagte jedoch auch „der Zahn der Zeit“, defekte Teile galt es zu erneuern. Auch dafür hatte Franz Kurz bestens vorgesorgt: fleißige Helfer hatten Nistkästen aus Holz gefertigt, die nun ihrer Bestimmung zugeführt wurden. Nicht weniger als zwanzig der frisch gefertigten Nisthöhlen wurden angebracht, teilweise auch dort, wo -über diese Arbeit wird ja auch Buch geführt- sich einmal zu früheren Zeiten solche Nistkästen befanden. Und noch eine gute Bilanz konnte das Nistkastenteam gegen Abend ziehen: gut 70 Kilometer wurden -fast immer über die Waldwege- zurückgelegt. Der Tag war jedoch nicht lange genug, um das vorgesehene Gesamtprogramm zu bewältigen: von einem Nistkastenplatz zum anderen zu fahren, nahm auch viel Zeit in Anspruch. Und so konnten Franz Kurz und seine Helfer gerade die Nistkästen im Windeckwald, gut 70 an der Zahl, anfahren. Offen blieb dagegen der Markwald der Sasbacher Gesamtgemeinde, hierfür wird man noch einen weiteren Arbeitseinsatz anberaumen müssen. Im Windeckwald wurde in diesem Jahr auch eine neue Technik angewandt: mit einem der GPS-Geräte des Schwarzwaldvereins wurden die jeweiligen Standorte der Nistkastenplätze festgehalten. Übertragen auf den „Wegeplan“ im Gemeindewald lassen sich so künftig die Brut- und Überwinterungsplätze der gefiederten Freunde besser wieder finden.

Walter Lang