Freitag, 22. Mai
Die Anreise nach Blaichach bei Sonthofen
Nach dem Familienwochenende 2014 im heimischen Herrenwies ging es in diesem Jahr mal wieder etwas weiter weg, nämlich ins Allgäu nach Blaichach (Sonthofen). Und damit sich die Anfahrt von ca. 300 Kilometer auch mehr lohnt, haben wir im Gegensatz zu den Vorjahren, 2 Tage Aufenthalt mehr drangehängt.
Mehr oder weniger unmittelbar direkt nach Schulende sind wir (fünf Familien) – am scheinbar stauträchtigsten Tag im ganzen Jahr – aufgebrochen, um nach 4 bis 5 Stunden unser Ferienhaus Kanzelthal in Blaichach zu erreichen. Da wir separat gefahren sind haben wir wohl auch ziemlich alle Reiserouten, die es in Richtung Sonthofen gibt, ausprobiert. Glücklicherweise sind wir den größeren Staus entkommen, selbst die Route über den Bodensee führte in angemessener Zeit zum Ziel.
Nach und nach kamen die Familien kurz nacheinander an. Im Reiterhof nebenan geschwind anmelden und die Wohnungsschlüssel holen. Dann nichts wie rüber ins Ferienhaus und die Bleibe der nächsten Tage inspizieren. Dort war das Staunen groß, ob der komfortablen Herberge. Hier fehlt es an gar nix. In diesem Jahr sind wir einfach mal neue Wege gegangen. Einem Wohlfühlaufenthalt stand also nichts im Wege.
Nach dem Abendessen haben wir den Ablauf der nächsten Tage besprochen. Morgen wollen wir mit einer Einstiegstour am Imberg beginnen …
Tag 1
Samstag, 23. Mai
Alperlebnispfad am Imberg
Am ersten Wandertag stand der Alperlebnispfad am Imberg auf dem Programm. Der Infoflyer Alperlebnispfad am Imberg beschreibt den Pfad wie folgt:
Der Alperlebnispfad ist v.a. für Familien ein lustiger und abwechslungsreicher Wanderweg mit umfangreichen interessanten Informationen zur Region und ihren Besonderheiten.
An vielen der insgesamt 47 Stationen können Groß und Klein das Alpgebiet im Lanzenbachtal naturnah „erleben“ und „erfühlen“. Es bietet sich nicht nur eine Menge Gelegenheit zum Spielen und Toben; auch erfährt man einiges zur Geschichte und zur Landschaft in der Region.
Entlang des Pfades sorgen vier Alphütten mit Ihren Getränken und Speisen für das leibliche Wohl der Wanderer. Aber natürlich sind auch sonst vielfach Gelegenheiten geboten für eine Rast an einem sonnigen Platz mit schöner Aussicht.
Mit insgesamt 6,3 km Länge ist der große Alperlebnispfad am Imberg eine gemütliche, mehrstündige Tour auf befestigten Wegen.
Der Alperlebnispfad war für uns ein idealer Einstieg in unser verlängertes Wanderwochenende. Das Streckenprofil war, auch für unsere kleine Hanna, gut zu laufen, wenn doch es zwischendurcch natürlich auch immer mal wieder kürzere steile Abschnitte gab.
An zahlreichen Stationen konnten wir aktiv die Gegend erfühlen:
- Entweder mit Hammer und Meisel auf dem Nagelfluhgestein herumklopfen, auch wenn dieser Naturbeton nicht zu knacken war.
- Oder aber an einer Braunvieh-Attrappe das Melken üben.
- Auf einer schaukelnden Kletterseilbrücke, auf der einem (!) schon fast schlecht wurde, einen Bach überqueren.
- Barfuß durch den Moorboden stapfen (was wir uns aufgrund der kühlen Witterung jedoch ersparten).
- Das Gewicht eines Kalbes (45 kg) in Form eines Steines, mit gestrecktem Rücken hochheben, teilweise sogar so hoch, dass keine Führung mehr da war, gell Kurt!
- Aus dem Bach die Tagesration Wasser in einen Kübel umschütten (schlanke 80 Liter oder waren es „nur“ 60 Liter).
- Die Hangneigung mit einem Neigungsmesser bestimmen.
- … oder einen Bach auf Steinen überqueren und von der einen oder anderen Mama Schimpfe einstecken, wenn die Socken nass wurden (war ja recht frisch heute).
Und so weiter und noch viel mehr. Beispielweise gab es auch einige Fragen zur Region zu lösen. Die Rätselei gipfelte schließlich in der letzte aller Fragen, „Wie weit denn ein Rindvieh am Tage so läuft?“. Die Lösung zwischen „zwischen 5 und 6 km“.
Wir sind heute 6 km gelaufen. Ein Schelm, wer Böses denkt.
Stefan Kunner