4. September 2011
Ein knappes Vierteljahrhundert schon hat die Freundschaft zwischen Mitgliedern des Schwarzwaldvereins Sasbach und den Wanderfreunden des Pfälzerwaldvereins aus Lachen-Speyerdorf Bestand. Und geht es nach dem Willen der Beteiligten, soll das auch noch viele Jahre so weitergehen. Ganz von alleine pflegt sich diese Freundschaft ins benachbarte Bundesland jedoch nicht – doch da beiden Vereine die vorbildliche Wanderkameradschaft angelegen ist, stehen die alljährlichen Begegnungen in jedem Wanderplan.
Wie Sasbach hat auch Lachen-Speyerdorf eine abwechslungsreiche, über 1200jährige Geschichte aufzuweisen: der Doppelname des Ortes ist auf die beiden ehemaligen kleinen Winzer- und Bauerndörfer Lachen und Speyerdorf zurückzuführen, deren Gemarkungsflächen schon seit Menschengedenken ineinander flossen. Die Gemeindereform hinterließ ebenfalls ihre Spuren: 1969 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Neustadt an der Weinstraße, die damit ihren Ruf als pfälzische Weinmetropole noch weiter festigte.
Als Fusionsgeschenk brachte das Dorf ein beachtliches Stück „Pfälzer Wald“ mit ein, in deren Mitte die Ruine der Burg Spangenberg emporragt. Über umfassenden historischen Hintergrund und noch mehr Sagen wissen die Einwohner rund um das Bauwerk hoch über dem über dem Elmsteiner Tal zu berichten; natürlich führten die Wanderführer des Pfälzerwaldvereins vor Jahren die Sasbacher Gäste im Rahmen der Wanderbegegnungen schon zu dieser alten Höhenburg. Es traf sich gut, daß nun auch der Schwarzwaldverein Sasbach am Sonntag die Wanderfreunde des Pfälzerwaldvereins zu einer ähnlich geschichtsträchtigen ehemaligen Hochburg führen konnte. Gemeinsames Wanderziel zweier verschiedener Wanderungen war die Burgruine Schauenburg bei Oberkirch.
Mit Kaffee, Wein und Gebäck wurden die mit großem Bus angereisten Pfälzer Wanderfreunde in der Obersasbacher Grindehalle nach ihrer Anfahrt zunächst zu einem zweiten Frühstück eingeladen, der Schwarzwaldvereinsvorsitzende Albert Bohnert verlieh seiner Freude über die zahlreich angereisten Gäste Ausdruck und wies auf die schon über zwei Jahrzehnte dauernden freundschaftlichen Beziehungen beider Wandervereine hin. Auch der ehemalige Vorsitzende des Pfälzerwaldvereins, Karlheinz Postel, seit Jahren Ehrenmitglied, nützte die Gelegenheit zum Wiedersehen mit den Sasbachern: er hatte, wie sein damaliger Vorstandskollege Xaver Zorn, wesentlichen Anteil am Zustandekommen der Wanderkameradschaft.
Ausgangspunkt der späteren Wanderung bei schwül-warmem Wetter war die Stadt Oberkirch, von dort aus führte Schriftführerin Brigitte Morbach eine der beiden Wandergruppen zunächst ins dortige Heimat- und Grimmelshausenmuseum. Anschaulich wurde den Gästen die Geschichte der Stadt sowie der Burg verdeutlicht, ehe sich die Wanderung durch den Stadtteil Wolfhag nach Niederlehen zum Weingut Börsig anschloss.
Derweil war die zweite Wandergruppe ordentlich ins Schwitzen geraten: Wanderführer Franz Kurz führte seine Begleiter durch den Stadtgarten bergaufwärts his hinauf zur Burgruine, von deren Anhöhen die Wanderer beider Vereine die Ausblicke über das vordere Renchtal und die Stadt genossen. Später waren dann beide Wandergruppen in der geräumigen Niederlehener Straußwirtschaft wieder vereint: in froher Runde genoß man das servierte Vesper- und Kuchenbuffet und die kredenzten Weine. Zur Geselligkeit trug auch die Singgruppe der Pfälzer Wanderfreunde bei, die mit einer Reihe von Heimatliedern aus dem benachbarten Bundesland aufwarteten. Deren Wanderführer Reinhard Lingenfelser bedankte sich im Namen des Pfälzerwaldvereins bei den Wanderführern Brigitte Morbach und Franz Kurz: erneut sei es gelungen, eine der schönen Seiten des Schwarzwaldes aufzuzeigen. Der gastgebende Vorsitzende Albert Bohnert verabschiedete die Gäste mit einem Weinpräsent und dem Versprechen, im kommenden Jahr wieder zum Gegenbesuch in die Pfalz zu kommen.