Moin, moin Schleswig Holstein

Juni 2007

Ereignisreiche Tage erlebten 36 Teilnehmer der Fahrradtour des Schwarzwaldvereins Sasbach-Obersasbach Mitte Juni in Schleswig-Holstein. Bereits zum 2. Mal hatte sich die Truppe per Bus in den äußersten Norden aufgemacht und wieder in Gammelby, einem kleinen Ort in der Nähe von Eckernförde, Quartier genommen, wo man bestens und reichhaltig versorgt wurde. Hatten sich die Touren 2005 hauptsächlich auf die Ostseeseite und die Landstriche Angeln und Schwansen konzentriert, hatten Rudi Rapp und Gaby Kemper dieses Jahr auch die Nordseeküste und Dänemark auf dem Programm. So standen die ersten beiden Radeltage unter dem Motto des kürzlich eröffneten deutsch-dänischen Grenzweges. Die erste Fahrt begann in der Nähe von Flensburg und damit am östlichen Ende des Grenzweges und führte von Handewitt (bekannt durch seine Handballer) über Padborg, Bov und Niehuus durch das Krusaer Tunneltal nach Wassersleben und von dort immer am dänischen Ufer der Flensburger Förde entlang, zum Teil auf Wanderwegen, über Kollund, Sonderhav, Egernsund bis nach Sonderburg.
Der zweite Tag begann mit einer längeren Busfahrt hinüber an die Nordseeküste, genauer gesagt an die Steilklippe Emmerlev Klev, von wo man deutlich die Insel Sylt erkennen konnte. Direkt an Deich und Wattenmeer entlang ging es zunächst südlich zu den Schleusen Wida und Hojer und weiter über Rudbol nach Mogeltonder. Hierbei wurde mehrfach die Grenze passiert, die noch an alten Grenzsteinen, Schlagbäumen oder Zollhäuschen zu erkennen ist. In Mogeltonder legte man eine längere Pause ein und hatte so Gelegenheit die wunderbare Kirche und die „schönste Dorfstrasse Dänemarks“ zu besichtigen. Vorbei an Schloß Schackenborg ging es dann weiter über Tonder, Ubjerg und Aventoft zum Schlußpunkt in Süderlügum.
Der dritte Tag war eigentlich als Ruhetag gedacht, doch bei herrlichem Radelwetter schwangen sich alle Teilnehmer in den Sattel, um nach einer Stadtrundfahrt per Rad durch Husum die Strecke ins malerische Friedrichstadt aufzunehmen. Entlang des Flüßchens Treene und durch viele kleine Dörfer mit den hübschen reetgedeckten Häusern und Gärten voll blühender Rosen gelangte man durch die typisch flache Marschlandschaft Nordfrieslands ganz gemütlich nach Friedrichstadt, das im 17. Jahrhundert von Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden nach holländischem Vorbild rechtwinklig angelegt und von Grachten (Kanälen) durchzogen und umgeben wurde. Nach der Fahrradverladung nutzten viele Teilnehmer die verbleibende Zeit noch zu einer informativen Grachtenfahrt, leider schon bei Nieselregen.
Auch am vierten Tag regnete es fast durchgehend, sodaß die Räder in der Hotelgarage blieben und die Truppe per Bus nach Rendsburg fuhr. Die Eisenbahnhochbrücke und die Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanal, der Fußgängertunnel unter dem Kanal, die längste Bank der Welt (501 m) sowie die Schiffbegrüßungsanlage beeindruckten alle sehr und ließen das schlechte Wetter vergessen. Nach einer Mittagspause in der Innenstadt von Rendsburg gab es auf der Rückfahrt noch Gelegenheit, auch im hübschen Fischerstädtchen Eckernförde einen Bummel zu unternehmen. Nach der Rückkehr hatte sich das Wetter so weit beruhigt, daß einige Unentwegte noch vor dem Abendessen eine anderthalbstündige Radtour durch die nahe Umgebung unternahmen.
Auch der letzte Tag begann mit Regenschauern, sodass einige beschlossen per Bahn in die nahegelegene Landeshauptstadt zu fahren, wo an dem Tag offiziell die Kieler Woche eröffnet wurde. Die Mehrzahl aber trat nach der Wetterberuhigung gegen Mittag in die Pedale und fuhr von Gammelby über Missunde zur Schlei, mit der Fähre hinüber und weiter nach Schaalby, wo eine alte Wassermühle besichtigt werden konnte. Auf einer ehemaligen Bahnstrecke ging es dann hinein nach Schleswig. Im Hafen gab´s dort das obligatorische Fischbrötchen oder auch zwei ! Auf dem Rückweg wurde noch ein Päuschen eingelegt direkt am Ufer der Schlei, diesem rund 40 km langen Ostseearm, bevor die Räder wieder zur Heimfahrt verladen werden mussten.
Am Abend dankte Karl Krauth im Namen aller Teilnehmer den beiden Radführern für ihr Engagement und die Ausarbeitung der abwechlungsreichen Touren. Vielleicht gibt es ja auch noch ein drittes Mal auf den unendlichen Radwegen von Schleswig-Holstein !