In der Ebene gewandert

19. Februar 2006

Der Blick auf das fast immer sichtbare Nordschwarzwaldpanorama zeigte es: „ganz oben“ herrscht noch dank gewaltiger Schneemengen richtiger Winter, doch „ganz unten“, wo Franz Kurz mehr als zwei Dutzend Wanderfreunde des Schwarzwaldvereins Sasbach/Obersasbach vom Ortszentrum aus durch nahegelegene Fluren führte, schien man schon ganz vorsichtige Vorboten des Frühlings zu spüren. Blumenzwiebeln schicken ihre Triebe schon an die Oberfläche, die Knospen an den Bäumen und Sträuchern beginnen zu schwellen. Sicher wurden auch Erinnerungen an „alte Zeiten“ wieder lebendig, als man dem Gewann „Heid“ entgegenwanderte; in Zeiten, als die Landwirtschaft im Lenderdorf noch vorherrschte, wurde hier „Heu gemacht“ und auf unzähligen Wagen in die Scheunen gefahren. Franz Kurz wies seine Begleiter darauf hin, daß hier während des zweiten Weltkriegs ein Kampfflugzeug abstürzte – das wieder angebrachte Bugrad ist auch Jahrzehnte danach noch ein sichtbares Zeugnis hierfür. Auch sonst hat sich „die Heid“ verändert – besonders die ehemalige Bundeswehrkaserne, die ja auch diesen Namen trug und immer mehr einem Industriegebiet weichen muß. Dann, als die Wandergruppe später wieder richtige landwirtschaftliche Fluren passierte und den Rieder Zinken Malghurst erreichte, zeigten sich in Sichtweite sogar einige Rehe – Zeichen einer vielleicht doch noch etwas intakten Natur, die auch dem Wild noch etwas Raum läßt. Abseits der Fahrstraßen führte der Rückweg ins Dorf weiter durch die ganz langsam erwachende Natur; die Ortenau zwischen Hornisgrinde und Rheintal hat auch in der Vorfrühlingszeit, so waren sich alle Teilnehmer bei der abschließenden Einkehr einig, zu allen Jahreszeiten Schönes „in Gottes freier Natur“ zu bieten.