Wanderung im Montafon

23. bis 26. August 2015

Zur diesjährigen Hochgebirgstour hatten sich bei Bergführer Franz Benkeser 9 Männlein und 2 Weiblein angemeldet. Der Termin und die Uhrzeit war fast allen klar, die Damen waren selbstverständlich pünktlich, ein Fahrzeugführer aus Weitenung hat dann auch im zweiten Anlauf den richtigen Parkplatz gefunden. Ein hochmotivierter Bergkamerad war mit seinem großvolumigen Motorrad schon am Vortag angereist. Dieser wartete dann allerdings ganz alleine an seinen vermeintlichen Startpunkt.  Der Bergführer löste auch diese Herausforderung souverän in kürzester Zeit mittels neuester Kommunikationstechnik.

So konnte nach dem “ warm-up-Kaffee“  an der Mittelstation Latschau auf den Berghof Golm auf den Grüneck aufgestiegen werden. Nach einer kurzen Jause ging es über Stock und Stein, Wurzeln und Geröll, auf dem Platziweg zum Alpengasthof Rellstal, wo es sich 2 Geburtstagskinder nicht nehmen ließen, die Gruppe mit Getränken zu versorgen. Frisch gestärkt wanderte die Gruppe zum ersten Nachtquartier, der Heinrich Hüter-Hütte ( auf 1.766m) weiter.

Der Verfasser dieser Zeilen vergnügte sich nach dem Eintreffen auf der Hütte zuerst mit einer Gerstenkaltschale und lies die Schlange vor der Dusche links liegen, was ihm um 18:00 Uhr mit einer heißen Dusche gedankt wurde. Die „Schlangensteher“ konnten nicht begreifen, daß ein Warmwasserspeicher auf einer Berghütte nur eine begrenzte Kapazität hat ….

Aktuelles aus dem Wandertagebuch:

So ein Pech: Kein Trinkwasser aus den Wasserhähnen ? Die Quelle der Hütte ist versiegt, so musste der Hüttenwirt das Wasser von der Feuerwehr auf die Hütte fahren lassen. Also hieß das: für den nächsten Tag Trinkwasser aus der Flasche käuflich beim Hüttenwirt erwerben.

Blasenplaster? OUT ! Heute wird „getapt“ mit Tape von der Rolle, was der Rucksack hergibt. Die Blasen und die Ergebnisse dieser Aktionen waren recht ansehnlich und auch erträglich.

Nach einer angenehmen Nachtruhe wurde der Saulakopf bezwungen (2.516 m). Wir  waren zwar nicht auf dem Klettersteig, aber es gab genug Stahlseile, die uns den Aufstieg erleichterten. Ein grandioser Ausblick war der Dank für die Strapazen des Aufstieges. Jeder hatte  sein Gepäck zu tragen, manche hatten noch Kraftreserven, so war es auch möglich , daß der “ Sherpa“ am zweiten Tag noch Büchsenbier von einem Bergkameraden bekam. Über den Saulajochsteig an den  Lünersee und die Douglass Hütte (1.979m) ging es auf die Totalp Hütte (2.385m), unserem zweiten Nachtquartier.

Unser  Motorradfahrer empfiehlt dem Hüttenwirt den Einbau eines Mischventils in die Dusche, wir empfehlen einen größeren Hefeweizenvorrat, falls wir mal wieder vorbeikommen, damit wir nicht kurzfristig das Getränk umstellen müssen. Der Service war prima, das Essen reichhaltig und bekömmlich, die Hüttenruhe wurde nach kurzen Diskussionen beachtet. Die Nachtruhe war nicht so ausgiebig, da es die ganze Nacht auf das Blechdach  „geschüttet “ hatte. Der Blick aus dem Fenster machte klar, das dieser Tag kein optimales Wanderwetter bringen würde.

Nach einem üppigen Frühstück ging es hinab zum Lüner See  und wieder bergauf zum  Schweizer Tor. Über den ÖFA-Pass erreichten wir unser Etappenziel, die Lindauer Hütte.
Schlammiger, rutschiger Boden, Nebel , Kälte und kein Wind der diese Mißstände hätte beseitigen können. Die Lindauer Hütte mit ihren großzügigen Duschen und einem Trockenraum, der im AUGUST in Betrieb ist, war ein Genuß für die Wandergruppe. Nach einem ausgiebigen Abendessen und einer geruhsamen Nacht waren am frühen Morgen alle hell begeistert vom strahlend blauen Himmel. So hatten wir das gewünscht!

Am letzten Wandertag ging es auf dem Geißspitzsteig auf die Geißspitze (Team Kopp Junior + Senior). Ein unbeschreibliches Panorama, auf dem „Golmer Höhenweg“  zum Grüneck war die Belohnung für die Anstrengungen der letzten Tage. Nach einer kurzen Jause auf dem Grüneck ging es bergab mit der Seilbahn zum Startpunkt unserer Hochgebirgstour. Nach einer entspannten, staufreien  Heimfahrt entlang des Bodensees wurde in der heimischen Gastronomie noch zusammen „gevespert“.

Was bleibt am Ende zu sagen:
4 Wandertage mit über 5.000 Höhenmetern, schönes Wanderwetter (keine Hitze), viel Tape, viel Wund- und Heilsalbe, viel Latschenkierferöl, keine Glutamatvergiftung. Viele schöne Aufnahmem, wie Ihr hier alle auf der Homepage des Schwarzwaldvereins sehen könnt, vielen Dank Stefan Kunner.

Das Wichtigste überhaupt: eine tolle Harmonie in der Wandergruppe.

Dir Franz, vielen Dank von uns allen, daß Du uns mitgenommen hast in Deine Berge. Wir würden uns freuen, Dich auch im nächsten Jahr mit einen “ Berg frei“ als unseren Bergführer grüßen zu dürfen.

Dein Bergkamerad Martin Großmann