17. März: Biberach-Gengenbach “Tälerpfad“
Trotz schlechter Wettervorhersage trafen sich am Samstagmorgen um 7.15 Uhr 23 Powerfrauen mit Wander(ver)führer Helmut Hauser am Bahnhof in Achern. Pünktlich um 7.39 Uhr startete die Fahrt mit der Schwarzwaldbahn in Richtung Konstanz. In Hausach stiegen wir in die Bahn der SWEG nach Freudenstadt um und waren schnell in Wolfach. Nachdem wir im Hotel Hecht unsere Koffer deponiert hatten, wartete schon die erste Überraschung auf uns. Der Wirt spendierte uns Sekt bzw. Johannisbeerschorle. Dabei durften wir Wünsche fürs Abendmenü äußern.
Gegen 9 Uhr fuhren wir mit dem Zug zurück nach Biberach, wo unsere 14 km lange Wanderung auf dem Tälerpfad startete. Warm, im Zwiebellook angezogen, trotzten wir dem kalten Wind und freuten uns, dass der vom Wetterbericht angesagte Regen nicht eintraf. Vorsorglich hatten einige den Knirps im Rucksack dabei.
Bald führte uns der Weg in den Wald. Hier war es richtig angenehm windstill, so dass wir beim ersten Anstieg schon fast ins Schwitzen kamen. Helmut hielt sich oft in der Mitte oder am Ende der Gruppe auf, d.h. die Frauen konnten das Tempo bestimmen. Sie bestimmten auch die erste Likörpause, denn plötzlich zog Andrea eine Flasche aus ihrem Rucksack, deren Inhalt farblich eher auf Weichspülmittel schließen ließ. Als sie aber begann, die kleinen Gläschen mit der grünlich-milchigen Flüssigkeit zu füllen, ahnten wir, dass es gleich etwas Gutes für unseren Gaumen geben wird. Das „Froschpippi“ (Waldmeisterlikör) schmeckte hervorragend. Dazu gab es „grüne Fruchtgummifrösche“. Viele Frauen verteilten andere Leckereien wie Salzstangen, Kräcker, Pistazien usw.
Der aussichtsreiche Wanderpfad im vorderen Kinzigtal, der durch die 5 Ortsteile von Schwaibach führt, bot uns herrliche Ausblicke auf die Ortschaften von Biberach bis Gengenbach. Auch Wolfgang Schäubles Heimattdorf war dabei.
Neben dem schmalen Wanderpfad bekamen wir plötzlich auch die Überreste eines gerissenen Tieres zu sehen. Man konnte ein Stück Fell erkennen und ein Teil eines Laufes, der auf ein Reh schließen ließ. Ob da schon ein Wolf am Werk war?
Die nächste Likörpause gab es an der Paulischanze, einem herrlichen Aussichtspunkt und Rastplatz mit Wetterschutzhütte. Hier war es Irmgard, die uns mit Eierlikör verwöhnte. Da der Wind an diesem ausgesetzten Punkt kräftig blies, hielten wir uns nicht lange auf. Bald erreichten wir den Lederbachbrunnen wo,- man glaubt es kaum-, Helmut mit einem feinen Sauerkirschlikör aufwartete. Nach so viel Alkoholischem wurde es Zeit, dass wir in Dantersbach zu „Müllers Mühle“ kamen, wo wir uns mit reichhaltigem Vesper oder einer Flädlesuppe stärkten. Die Mühle ist nicht nur von außen, sondern auch von innen ein wahres Kleinod und sehr liebevoll dekoriert. Einige meinten, das könne nur der Frauenversteher Helmut ausgesucht haben. Helmut, vielen Dank!!!
Weiter führte uns der Weg durchs Schwaibachtal und schon bald sahen wir die markanten Türme der Gengenbacher Altstadt. Nach 6 ½ Stunden, 14 km und ca. 400 hm erreichten wir punktgenau 3 Min vor Abfahrt des Zuges nach Wolfach den Bahnhof in Gengenbach. Um 16.45 Uhr waren wir im Hotel und hatten genügend Zeit zum Duschen und Ausruhen, bevor wir uns am köstlichen 3 Gang Menü laben konnten.
Helmut hatte seine Enkelin Selina als „Aufpasserin“ mitgebracht, und just in dem Moment, als sie zu einer Zigarettenpause draußen war, nutzte er die Gelegenheit, um schwungvoll auf Heikes „Schoß“ zu landen.
Nach dem Essen trug Marina das auf Helmut abgeänderte Wanderführergedicht vor und überreichte ihm als Dankeschön einen Massagegutschein und ein rosa Einhorn aus Porzellan, das mit etwas „Biergeld“ gefüllt war. Als wir uns müde in unsere Zimmer zurückzogen, begann es schon leicht zu schneien.
18. März: rund um Oberwolfach „Guck a´mol Wegle“
Beim Blick aus dem Fenster wurden wir an diesem Morgen von einer 2-3 cm dicken Schneedecke überrascht. Nach dem reichhaltigen Frühstück fuhren wir mit dem Bus nach Oberwolfach-Kirche. Um 9.50 Uhr starteten wir auf dem „Guck a´mol Wegle“ auf schneebedeckten meist schmalen Pfaden mit zahlreichen schönen Ausblicken die Rundtour. Auf und ab führte der Pfad durch schöne Wälder und immer wieder sah man auf Oberwolfach im winterlichen Kleid. Man musste gut aufpassen, dass man auf dem manchmal glitschigen Untergrund nicht ausrutsche. Trotzdem erwischte es Gaby, die an einem Holztritt ausglitt und in den Schnee fiel. Schnell war unser allzeit hilfsbereiter Wanderführer zu Stelle und half ihr wieder auf die Beine. Am Serrebrunnen nutzte Claudia die kurze Verschnaufpause, um ihren Eierlikör im Waffelbecher zu verteilen. Auch zahlreiche Süßigkeiten wurden von veschiedenen Teilnehmerinnen immer mal wieder angeboten. Ob der Serregeist, der von der gegenüberliegenden Felswand schaute, auch ein Becherchen wollte? Um 12.30 Uhr erreichten wir den Oberwolfacher Ortsteil Walke, wo uns im Gasthaus „Hirschen“ ein leckeres Mittagessen erwartete.
Gut gestärkt wanderten wir um 14.00 Uhr auf der andern Talseite wieder Richtung Oberwolfach. Immer wieder ging es bergauf und bergab, der Weg wurde tiefer und schmutziger und es war gut, dass unser Guide Helmut das Stöhnen und Fluchen, das man ab und zu vernehmen konnte, nicht mitbekam. Ein letzter Anstieg zur Schlössle-Ruine wurde von einem tollen Ausblick nach Oberwolfach und Wolfach belohnt. Unten im Tal konnte man unsere 3 Wanderinnen erkennen, die den ebenen Weg zurück zum Hotel wählten. Nach 16 km, 400 hm und 7.15 Std kamen alle wohlbehalten wieder in Wolfach an. Schnell holten wir unser Gepäck im Hotel und erreichten punktgenau den Bahnhof in Wolfach, von wo wir mit einem Umstieg in Hausach nach Achern zurückfuhren.
Müde und stolz auf unsere Leistungen verabschiedeten wir uns um 18.15 Uhr schon in der Vorfreude aufs nächste Jahr. Lieber Helmut, nochmals vielen Dank für die perfekte Organisation und deine positive Ausstrahlung.
Brigitte Maier