„Wir heißen Euch hoffen“ – diese auf dem Ehrenmal verewigten Worte, bildeten das Motto der Gedenkfeier, die am 26. Oktober 2025 bei regnerisch trüben Wetter stattfand.
Nach einer kurzen Wanderung mit Helmut und der Eröffnung durch einen ökumenischen Gottesdienst griff Präsident Meinrad Joos diese Worte auf und würdigte in seiner Ansprache die vielen Gäste, Unterstützer und Engagierten, die das Denkmal seit Generationen pflegen. Besonders dankte er Martin Huber und seinem Team, die die jüngste Restaurierung des Ehrenmals ermöglichten, sowie der Sparkassenstiftung und den Verantwortlichen des Nationalparks für ihre Unterstützung.
Das Ehrenmal, 1925 von Architekt Carl-Anton Meckel und Bildhauer A. Rickert errichtet, steht für die Sehnsucht nach Frieden in einer Zeit großer Not nach dem Ersten Weltkrieg. Die schlichte Architektur und die Figur des jungen Mannes mit zerbrochenem Schwert verkörpern keine heroische Verklärung, sondern die Bitte um ein Ende des Krieges – eine Botschaft, die heute angesichts zahlreicher globaler Konflikte aktueller denn je erscheint.
In ihren Ansprachen erinnerten die Redner daran, dass das Denkmal stets ein Ort der Besinnung, der Erinnerung und der Hoffnung geblieben ist. Es ist in der Landschaft von Klosterruine und Wasserfällen eingebettet – ein stilles Mahnmal gegen das Vergessen. Schon vor 25 Jahren hatte der damalige Vizepräsident Alfred Heffner betont, dass Frieden nur dort wachsen könne, wo Menschen einander verstehen und Grenzen – äußere wie innere – überwinden.
Heute, hundert Jahre nach seiner Einweihung, mahnt das Ehrenmal von Allerheiligen eindringlicher denn je: Es ruft uns auf, die Hoffnung nicht zu verlieren – und Frieden weiterzutragen. „Wir heißen Euch Hoffen“ – dieser Satz bleibt die zeitlose Botschaft eines Bauwerks, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet.
Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier durch die Stadtkapelle Oppenau.
Im Anschluss daran fand im Restaurant Kloster Allerheiligen ein kleiner gemütlicher Abschluss statt.
Claudia Wilhelm
