Sagenrundweg durch den Rheinauer Auenweg

Am Sonntag, den 17. März begab sich der Schwarzwaldverein auf einen 12 km langen Rundweg entlang mysteriösen Orten zwischen Diersheim, Honau und Rheinbischofsheim. Der geheimnisvolle Dreimarker-Sagenrundweg wurde 2022 eingeweiht.

Um 13.30 Uhr hielt Wanderführerin Andrea die Eröffnungsrede in Diersheim, direkt beim Denkmal  vom GRIESSMUSWICKLER. Dies ist im Hanauerland der Spitzname für die Diersheimer Bevölkerung. Zwischen dem Rathaus und dem Gasthaus Rappen ging es gleich los mit der ersten Sage, dass die Wanderführerin ausführlich erklärte und manchen zum erschauern brachte: DIE WEIßE FRAU AN DER DRÄLACH. Die 39 Personen-Gruppe, darunter auch Mitglieder vom SWV Achern und Appenweier, wanderten durch das mit Fachwerkhäusern gesäumtes Fischereck und dem neu gemachten Schützensteg, direkt zum nächsten Symbol-GESPENST: DIE GRAUE KATZE IM FISCHERECK. Durch hübsche Passagen entlang der alten Rheinarme ging es in eines der artenreichsten Landschaftsschutzgebiete in Mitteleuropa. Die Gruppe konnte stehende und langsam fließende Gewässer, Moore, Schilfe bestaunen, sowie lebendes und abgestorbenes Holz. Am Wegesrand wuchsen schon die ersten Buschanemonen und ein Duft von Knoblauch lag in der Luft, Bärlauch soweit das Auge reicht. Einfach ein schöner Hingucker.

ILLWEDRITSCHE, war die nächste interessante Sage. Flinke Tiere mit einem Hasenleib, Eulenflügel, Fuchsschwanz und Schafskopf. Unterwegs sah man sehr viele  Bäume mit Mispelzweigen. Die nächste Station, der geschichtsträchtige DREIMARKERSTEIN, er stand seit vielen Jahren unerkannt, unansehnlich und zugewachsen auf der  Gemarkung von Diersheim, Honau und  Rheinbischofsheim. Über ein Brückchen führte der Weg  hoch auf den Rhein-Hochwasserdamm zur nächsten Sage: DER HAKENMANN. In der Ferne sahen die Mitglieder die Staustufe Gamsheim und Schiffe fuhren vorbei. Nach einem Gruppenbild ging es weiter, hinunter Richtung Rheinwärterhaus, wieder in den  Wald zur Scharfeckhütte. Dort hielte die Wandergruppe eine kleine Rast ab und es wurde erzählt, das hier NIXEN im Sumpf sind, die tagsüber als Libellen rumschwirren und in der Dämmerung und bei Nebel so groß werden wie Menschen. Da musste die Wanderführerin ein ernstes Wort an die Männer richten, sie sollen keine Nixen küssen, sonst werden sie in die Tiefe gezogen. Daraufhin ging es gestärkt schnell  weiter auf saftige freie Flächen und der SWV konnte Nutrias und Nilgänse beobachten. Das nächste Symbol-Gespenst stand an der Haltebucht Honau. Dort soll früher ein versunkenes Kloster gewesen sein, lt. Sage ziehen  geisterhafte Mönche umher und singen Bußlieder . Was es nicht alles gibt! Die Kath. St. Michael Kirche, erbaut 1845 lag auch auf unserem Rückweg. Über  den Steinwert nach Diersheim kam man dann noch an  der Breitenwertbrücke vorbei. Die warnte die Bevölkerung vor Gefahren und rettete damals den Revoluzzer Georg Müller, der 1849 nach Straßburg floh, vor der Verhaftung. Bestaunt wurde auch das  FLÄCHENHAFTE NATURDENKMAL, ein wertvolles und seltenes Biotop für die Tier- und Pflanzenwelt. Kleiner als 5 ha mit kleinen Wasserläufen, Mooren, Laich- und Brutgebiete. Kurz nach 18 Uhr erreichte die  Wandergruppe wieder den Ausgangspunkt.

Dank durch die Kooperation vom Naturpark Mitte/Nord und dem Schwarzwaldverein, war es möglich in den letzten Jahren über 32  Sagenrundwege im Ortenaukreis zu erschaffen, mit einem einheitlichen Symbol, dem GESPENST und es werden Weitere folgen…

Andrea Höfling