Vulkane, Maare und Kraterseen

2007

Die Maare in der Vulkaneifel bei Daun und Wanderungen in der Südeifel im ältesten Naturpark von Rheinland-Pfalz waren Ziel einer viertägigen Wanderreise des Schwarzwaldvereins Sasbach/Obersasbach. Unter der bewährten Führung von Helmut und Richard Hauser wurden vier besonders prägnante Rundwanderwege vom Standquartier Körperich in der Südeifel aus erschlossen. – Erstes Ziel waren drei der bei Daun gelegenen Maare: das Schalkenmehrener Maar, das Weinfelder Maar (Totenmaar) und das Gemündener Maar. Diese „Augen der Eifel“, in der Urzeit durch gewaltige Gaseruptionen entstanden, sind bei relativ geringem Durchmesser bis 70 m tief und bieten für Tiere und Pflanzen selten gewordene Lebensräume, weshalb die meisten von ihnen unter Naturschutz stehen.

In Brockscheid, nahe am Schalkenmehrener Maar, wurde die Gruppe in der Eifeler Glockengießerei über das jahrhundertealte Handwerk der Glockenherstellung informiert und konnte in der Werkstatt den Arbeitern beim Aufbau der Glocken-Form zusehen; diese wird in 6-8 Wochen aus Ziegelsteinen, Lehm, Pferdemist und Rinderhaaren hergestellt bevor der Glockenguß mit Bronze stattfindet.

Die folgenden Wanderungen waren ganz dem herrlichen Waldgebiet des Naturparks Eifel gewidmet: Das auf einem Plateau liegende Ferschweiler war Ausgangspunkt der Wanderung auf dem bizarren Felsenpfad: Ein abenteuerlicher Weg führt am steil abfallenden Plateaurand entlang, immer durch Wald und dicht bei den Felsen. Über die „Schweineställe“, einer Felsschlucht, die in früheren Zeiten als Nachtquartier für Schweine diente, erreichte man den in die Felsen gehauenen und von einer natürlichen Quelle gespeisten „Felsenweiher“. Über das schon zur Römerzeit besiedelte Dorf „Ernzen“ gelangte man zur Naturkundestation „Teufelsschlucht“, wo Einkehr gehalten wurde. Diese mitten im Wald liegende Einrichtung bietet Möglichkeiten, die Natur und Landschaft aktiv zu erleben und kennen zu lernen. Höhepunkt dieser Tour war die „Teufelsschlucht“, die durch senkrecht aufsteigende Wände und Pfeiler, umgestürzte Blöcke und enge Klüfte die Wanderer wie in eine unterirdische Welt versetzten. Ihre Entstehungsgeschichte liegt in der Eiszeit, als sich ein mächtiger Sandsteinblock aus der Plateauwand löste und diese 28 m tiefe und an ihrer schmalsten Seite nur 1 m breite Felsspalte bildete.

Nicht weniger spannend war die Wanderung rund um das Bersdorfer Plateau im luxemburgischen Teil der Eifel. Über den Grenzfluß Sauer gelangte man zum Ausgangspunkt, von wo in vielen Auf- und Abstiegen sich den Wanderern wiederum eine phantastische Felslandschaft auftat: Über „Siewenschliff“ wurde das „Felslabyrinth“ erreicht, wo zahlreiche Kletterer in den Wänden waren. Über den Ort Berdorf erreichte man die „Mühlsteinhöhlen Hohllay und Brechlay“, in denen ehemals Mühlsteine aus dem Fels gehauen wurden.

Der letzte Tag begann in dem auf luxemburgischer Seite gelegenen mittelalterlichen Kurort Vianden an dem gestauten Flüsschen Our, die das größte Pumpspeicherwerk seiner Art in Europa speist. Ein imposantes Schloss über dem Ort beherrscht das Stadtbild. Durch die Stadt erfolgte der Aufstieg über den Schlossberg und wieder hinab zum Our-Stausee, der umrundet wurde und wieder zum Ausgangspunkt in Vianden zurückführte.

Eine gutgelaunte Wanderschar konnten die Wanderführer nach diesen vier eindrucksvollen Tagen im Heimatort Sasbach wieder verabschieden. Wieder einmal war es dem Schwarzwaldverein Sasbach-Obersasbach gelungen, seinen Wanderern eine sehens- und erlebenswerte Landschaft unserer mitteleuropäischen Heimat hervorragend zu zeigen.