Wo die Vogesen am höchsten sind

3. bis 6. Juli 2014

Unter diesem Motto stand unsere traditionelle mehrtägige Wanderfahrt. Ziel waren in diesem Jahr die Hochvogesen mit dem Übernachtungsort Münster.

Am ersten Tag startete die 22-köpfige Wandergruppe mit Helmut bei idealem Wanderwetter von der Route des Crêtes und stieg den Kastelberg hinauf. Am Kastelbergwasen picknickten wir, und an der ‚Auberge de Firstmiss‘ vorbei durch den Wald gelangten wir hinunter zum ‚Lac de Blanche mer‘, wo manche ein Fußbad nahmen (Richard ein Vollbad) und alle eine längere Pause einlegten. Zurück liefen wir an der route des Chaumes entlang wieder hinauf nach Breitzhousen. Zum Abendessen fand sich ein gemütliches Lokal mit Weinlaube, das unser Stammrestaurant wurde.

Am darauffolgenden Tag führte uns Richard zum Petit Ballon. Ausgehend vom Gemeindewald von Breitenbach über Schweng, Ried und Buchwald durchstreiften wir offene Landschaften, prächtige Blumenwiesen, wo der gelbe Enzian und das Vogesen-Stiefmütterchen blühen, und lichte Wälder.

Dann kam der schweißtreibende Aufstieg zum Petit Ballon mit weitreichendem Ausblick über die Vogesenhöhen.  Nach der Picknickpause ging es zunächst bergab, dann wieder hoch zum Steinberg, wo Granitfelsen verstreut herumliegen und Heidelbeeren und Wachholder wachsen. Wir wanderten weiter über den Lameysberg und den Braeschenberg und kamen zur Ferme-auberge du Christlegut, wo wir uns erfrischten.  Da ein wichtiges Fußballspiel bevorstand (WM Deutschland : Frankreich), kehrte man dann schnell zum Parkplatz im Wald zurück, um rechtzeitig zum Anpfiff im Hotel zu sein.

Am dritten Tag startete die Vier-Seen-Tour vom Parkplatz der Skistation des Tanet zuerst zum ‚lac vert‘, dann zum ‚lac du Forlet‘. Am ‚lac noir‘ legten wir in einer Auberge eine Mittagspause ein. Ein ganz feiner Regen hatte eingesetzt, der Nebel hüllte die Berge ein, und wir freuten uns für eine Weile im Trockenen zu sitzen.

Über den Cornelius-Pfad erreichten wir den ‚lac blanc‘, verweilten einen Augenblick dort und bewunderten den Gletscherkessel. Alle vier Seen sind Stauseen und dienen der Stromerzeugung.

Danach erwartete uns der abenteuerlichste Teil der Wanderung, ein Klettersteig, der für kurzbeinige Wanderer mehr als anspruchsvoll war. Nach dem Rocher du Hans legten wir eine Stärkungspause ein und tranken dazu gern einen kleinen Mirabellenschnaps (Danke Agnes!). Oben angekommen durchschritten wir eine vom Wind gepeitschte und nebelumhüllte Hochebene (Hautes Chaumes genannt, in 1300 M über NN), leider ohne Weitsicht.

Nach einem kurzen Abstieg erklommen wir den Tanet-Felsen, dann liefen wir durch einen verwunschenen Wald, wo kurzstämmige Buchen bei den strengen klimatischen Bedingungen am besten wachsen. Abends, versammelt in unserem Restaurant, bedankte sich Irmgard Ott im Namen der Teilnehmer bei unseren beiden Wanderführern für die tollen Wanderungen.

Am nächsten Tag erlebten wir ‚in echt‘ das Höchste in den Vogesen (nur der Grand Ballon ist höher). Vom Col de la Schlucht liefen wir zum Hohneck (1363 m über NN. Eine gemütliche Mittagspause hielten wir in Frankenthal, wo eine urige kleine ferme steht. Von Frankenthal aus galt es 300 Meter Höhenunterschied zum Hohneck zu überwinden, wo erneut eine Heidelbeerkuchenpause eingelegt wurde. Danach wanderten wir über den Höhenweg zurück zum Col de la Schlucht, ein wunderschöner letzter Tag voll Sonne, Wind und herrlichen Aussichten.

Diese 4 Tage fanden einen gemütlichen Abschluss in einer heimischen Gaststätte.

Brigitte Morbach