Selbstversorgeroase im hinteren Seebach

Wer sich aufmacht zum Bosenstein rund um den Kernhof und Fuchsmichelhof kann getrost sein Wandervesper zu Hause lassen. So dachten und taten es rund sechs Familien, die sich am Sonntag, den 14. April 2024 auf den Weg nach Seebach machten. Wie immer traf man sich am Friedhofsparkplatz in Sasbach, von wo aus es im Pulk ins hintere Seebach ging. Als man das letzte Stück lange durch den Wald fuhr, fragte man sich, was da noch kommen würde. Schließlich landete man am Parkplatz beim Kernhof, auch der Ort des legendären Skisportfachgeschäftes. Wer kennt es nicht?
Von weitem sah man schon oberhalb die kleinen roten Gondeln. Liebevoll aufgepäppelt und mit neuer Funktion bedacht, schienen sie auf unsere spätere Einkehr zu warten. Zunächst ging es aber erst einmal nach unten, scharf rechts, dann wieder links und das erste Stück steil bergab dem „Bosensteiner Almpfad“ folgend. Trittsicherheit war gefragt – wer festes Schuhwerk hatte, freute sich darüber. An märchenhaft anmutender moosbedeckter Felsenlandschaft vorbei, über Steine und Wurzeln lief die heitere Truppe bei netten Gesprächen durch den Wald, bis man schließlich zur ersten Einkehrmöglichkeit kam – dem „Almpfadhüttle“. Jung und Alt freuten sich, an einem so scheinbar abgelegenen Ort doch mit solchen Leckereien überrascht zu werden. In dem von der Familie mit Herzblut errichteten Selbstversorgerhüttle hatte man die Wahl zwischen verschiedenen Vespern, Linzertorte, allerlei Getränken und Eis. Nach einer kleinen Rast und dem Eintrag ins Hüttenbuch ging es mit einer etwas steileren Bergaufstrecke weiter. Oben wurde man am „Brennte Schrofen“ einem Aussichtsfelsen mit einer herrlich weiten Aussicht in das umliegende Tal belohnt.
Zum Aussichtsbereich gehört auch eine beachtlich modern errichtete funktionale Schutzhütte. Wäre das Wetter nicht so traumhaft gewesen, so hätte man sich vorstellen können, dort im Innern in gemütlicher Runde zusammenzusitzen. Am stattlichen Holztisch und an den langen Bänken hätten sicher alle Platz gefunden. Nach einer kurzen Anekdote von Helmut Hauser zum Bau der Hütte machte man sich wieder auf den Rückweg – über blühende Wiesen der Seebacher Hochebene. Auf Schildern entlang des Weges wurde es mehrfach vielversprechend angekündigt: „S`alte Lifthisli“. Das von den Betreibern aufgehübschte Lifthisli wurde liebevoll umfunktioniert in eine kleine Selbstversorgeroase, die auch hier viele leckere Vesper und Getränke bereithielt. Zum Genießen zog man sich in eine der kleinen Gondeln zurück oder fand ein nettes Plätzchen auf der Himmelsliege oder den Bänken. Man war sich einig, diese nette Wandergegend bald wieder zu besuchen!

Bianca Wittenauer