Vom Rudolf Fettweiswerk in Forbach beeindruckt

8. Febraur 2009

Die sowohl in der Anzahl der Teilnehmer als auch an der Menge der Informationen umfangreichste Wanderung des Schwarzwaldvereins Sasbach führte in diesen Tagen ins Murgtal: eine „halbe Hundertschaft“ war auf den Beinen, um -angeführt von den Organisatoren Evelyn und Martin Großmann- das Forbacher „Rudolf-Fettweis-Kraftwerk“ zu besichtigen. Der riesige Komplex ist, wie die zahlreichen Familien erfuhren, das Lebenswerk von Rudolf Fettweis, damaliger Vorstand und Leiter des riesigen Komplexes: ein historischer Film gab den Kraftwerkbesuchern einen Überblick in die zwölf Jahre dauernde Entstehungsgeschichte der Anlage, an der zeitweise über zweitausend Personen mit Hand anlegten. Und das, obwohl gerade der erste Weltkrieg ausgebrochen war und die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Unbeeindruckt von den Außentemperaturen um den Gefrierpunkt war die Führung durch das Innere der Kraftwerkanlage ein Erlebnis der besonderen Art: die Informationen in Wort und Bild ließen erkennen, welche Pioniertat da vor knapp hundert Jahren beim Bau dieses Pumpspeicher- und Laufwasserkraftwerkes geleistet wurde.
Äußerlich ist es der Schwarzenbach-Stausee, der die riesige Dimension der komplexen Anlage verkörpert: natürlich führten die Eheleute Großmann ihre großen und kleinen Begleiter auch zu diesem Hauptbauwerk des Kraftwerks, in den Sommermonaten ein gigantischer Anziehungspunkt unzähliger Touristen. Jetzt, bei leichtem Schneefall , hatte die große Schwarzwaldvereinsfamilie das Terrain um die damals höchste Staumauer Deutschlands, aufgebaut aus Gussbeton und Granitblöcken, fast für sich. Und man konnte sich in Ruhe zeigen lassen, wie das hier aufgestaute Wasser aus knapp 700 Höhenmetern durch die gewaltigen Schwarzenbachstollen in den Talgrund der Murg geleitet wird, um von dort aus durch die mächtigen Druckrohre den Turbinen zugeführt zu werden. Man hätte sich noch stundenlang aufhalten können, um die vielen Details dieser Kraftwerksanlage zu bewundern – aber auch so erhielten die Wanderer einen Überblick über die gewaltigen Ausmaße des Rudolf-Fettweis- Kraftwerks. Und dieses ist, wie die Schwarzwaldvereinsfamilie direkt vor Augen hatte, nicht das einzige Sehenswerte in diesem schmucken Schwarzwaldstädtchen an der mittleren Murg, denn das eigentliche Wahrzeichen ist die über 2oo Jahre alte Murgtalbrücke, immerhin eine der größten ihrer Art in ganz Europa. „Eingerahmt“ wird dieser Ort, der sich auch „Stadt der Murgschiffer“ nannte, von einem sehenswerten „Stück Schwarzwald“: Eine großer Teil der Forbacher Waldgemarkung zu beiden Seiten der Murg befand sich einst im Besitz der „badischen Murgschiffer“. Diese hatten, als das Rudolf-Fettweis-Kraftwerk erbaut wurde, schon eine jahrhunderte lange Berufstradition.
Das Murgtal wird, wie ein Blick in den Wanderplan zeigt, noch das ein oder andere Mal in diesem Jahr Ausgangspunkt interessanter Wanderungen des Sasbacher Schwarzwaldvereins sein.