Besichtigung der Fernsehstudios beim SWR

25. März 2004

Donnerstag, 18.00 – im Studio 4, in dem gerade die Sendung „Kaffee oder Tee“ zu Ende gegangen ist, gehen die Scheinwerfer aus. Zur gleichen Zeit füllt sich das Besucherzentrum am Eingang zum Ernst-Becker-Studio mit 50 interessierten Mitgliedern des SWV Sasbach-Obersasbach. Helmut Hauser, der Wanderwart, hat eine Führung durch den SWR organisiert. Von Herrn Ruf und seiner Kollegin Fr. Dietsche werden wir freundlich empfangen und bekommen als erstes etwas geschichtliches zu hören. Wir erfahren, dass der Südwestfunk (SWF) im Jahre 1946 von den Franzosen im schönen Baden-Baden gegründet wurde, seit der Fusion mit dem Süddeutschen Rundfunk (SDR) 1998 nun Südwestrundfunk (SWR) heißt und nach dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) die zweitgrößte Anstalt der ARD ist. Er strahlt inzwischen 5 Hörfunkprogramme aus, wobei das 1. und 4. in Stuttgart und Mainz und das 2. und 3. in Baden-Baden produziert werden. Wir können fragen, was wir schon immer wissen wollten: wie kommt man an Karten für „Menschen der Woche“ mit Frank Elstner oder warum ist die Werbung immer so laut? Auf alles wird erschöpfend geantwortet und auch mal ein kurzer Werbefilm zur Erläuterung gezeigt.
Dann endlich geht´s an die Besichtigung – eingeteilt in 2 Gruppen wandern wir durch die riesigen Werkstätten der Maler, Schlosser und Schreiner. Viele Kulissen werden selbst gefertigt und sind zum Erstaunen aller zumeist aus Holz oder Styropor, damit sie sich leichter transportieren lassen, und sehen täuschend echt aus. Nichts wird nach der fertigen Produktion oder Livesendung weggeworfen, sondern landet im Fundus, einer wahren Fundgrube riesigen Ausmaßes, wo sämtliche Einrichtungsgegenstände vom Teelöffel bis beispielsweise zur Stehlampe aus den 50er Jahren gesammelt werden. Alle Regale abzulaufen würde Tage dauern. In den Gängen stehen abschließbare Boxen, gefüllt mit den verschiedensten Utensilien und versehen mit einem Zettel: reserviert für Bienzle-Tatort oder ARD-Buffet.
Im Studio 3 sind wir bei der Schwarzwaldfamilie Faller zu Gast. Die Außenaufnahmen finden in der Nähe von Furtwangen statt und alle Innenszenen in Baden-Baden. Wieder ist vieles Illusion: der grüne Kachelofen ist aus Holz, die Fenster ohne Scheiben, damit sich die Kameras und Scheinwerfer nicht darin spiegeln, die Landschaft vor der Tür ist auf Leinwand aufgemalt, Treppen führen ins Nichts!
Durch die Bildregie mit dem Arbeitsplatz der Bildmischerin und des Regisseurs sowie unzähligen Monitoren gelangen wir zum Abschluß der Führung ins Studio 4, aus dem an jedem Werktag die Livesendungen „ARD-Bufett“ und das schon erwähnte „Kaffee oder Tee“ für Südwest 3 ausgestrahlt werden. Circa 40 Mitarbeiter vor und hinter den Kameras sind für diese Sendungen tätig. Beruhigend zu sehen, dass der Frühlingsblumenschmuck echt ist und auch der Herd von Vincent Klink und seinen Kollegen. Im ARD-Bufett wird live gekocht – innerhalb der 45 Minuten muss das Essen fertig sein! Versehen mit Rezeptheften, Prospekten und vielen interessanten Eindrücken treten wir 2 1/2 Stunden später die Heimfahrt nach Sasbach an.