Jubiläumswanderung im Südschwarzwald

23. bis 24. Oktober 2010

Zum 25. Mal – Zweitageswanderung im herbstlichen Südschwarzwald
Der „Goldene Oktober“ ist beim Schwarzwaldverein Sasbach auch die Zeit der traditionellen Zwei-Tages-Wanderung – und diese wie immer im südlichen Schwarzwald. Und es war heuer ein ganz besonderes Wanderunternehmen: Zum 25. Mal wurde diese Wanderung durchgeführt und genauso oft hieß der Wanderführer Helmut Hauser. Die Anfahrt ins Hochgebirge des doch deutlich wilderen Südschwarzwaldes erfolgte mit den Autos, Fahrtziel war zunächst Titisee – Neustadt Die überaus große Teilnahme war eines silbernen Jubiläums durchaus würdig, denn Wanderführer Helmut Hauser, der mittlerweile schon wieder intensiv am Wanderplan des kommenden Jahres arbeitet, konnte nahezu vierzig Teilnehmer begrüßen, unter ihnen auch der Vereinsvorsitzende Albert Bohnert. Bevor die Wanderschuhe entgültig geschnürt wurden, durfte auch der schon obligatorische Begrüßungsumtrunk nicht fehlen. Die Wanderung des ersten Tages führte von Titisee- Neustadt aus zur Hochfirstschanze, der größten Naturschanze Deutschlands überhaupt.

In wenigen Wochen schon wird diese, nach dem Berg Hochfirst benannte Schanzenanlage im Zeichen des Wintersports stehen, doch jetzt präsentierte sie sich der großen Wandergruppe noch im Look des späten Herbstes. Helmut Hauser führte seine Begleiter über den dort eigens angebrachten Infopfad an der Hochfirstschanze: acht groß dimensionierte Informationstafeln brachte den Wanderern alles Wissenswerte über die fast achtzig Jahre alte Sprungschanze und das Skispringen selbst näher. Keine geringeren als Sven Hannawald und Adam Malysz sind es, die hier den Schanzenrekord von 145 Metern halten, wie die Schwarzwaldvereinsmitglieder erfuhren. Nachzulesen ist vor Ort auch, daß dieser Hochfirst eine wirklich besondere Anhöhe ist: Geologen sprechen bei diesem mächtigen Bergrücken von einer „Kippscholle“, die beim „Aufstieg“ der imposanten Feldbergregion „verkippte“ und sich seit Jahrtausenden in ihrer einmaligen Art präsentiert. Nach einem schweißtreibenden Aufstieg von rund 120 Höhenmetern direkt an der Schanze entlang, ging es wenig später etwas gemächlicher weiter zum fast 1200 m hoch gelegenen Gasthaus Hochfirst. Dort wurde die verdiente Mittagspause eingelegt; nebenbei nützten einige Teilnehmer auch die Möglichkeit, den imposanten Aussichtsturm zu besteigen und die großartige Aussicht hinunter zum Titisee und über die umliegenden Schwarzwaldberge zu genießen. Der Weiterweg führte vorbei am Hierabrunnen, der hier noch echtes frisches Quellwasser sprudeln läßt, in den Luftkurort Saig, das herrlich auf einem Hochplateau in rund 1000m Höhe liegt. Über das Saiger Kreuz wanderte man anschließend auf einem aussichtsreichen Weg zurück zum Ausgangspunkt in Neustadt. Von dort fuhr man nach Waldau ins Quartier, wo die große Schwarzwaldvereinsfamilie bestens untergebracht war.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fuhr man am nächsten Morgen nach Hinterzarten. Auf dem Heimatpfad Hochschwarzwald ging es auf Schusters Rappen durchs Löffeltal hinunter zur Ravennabrücke und dann durch die Ravennaschlucht aufwärts nach Breitnau. Dieser Heimatpfad kommt einem Freilichtmuseum in Gottes freier Natur gleich und erinnert die Wanderer an die Wurzeln der vielseitigen Schwarzwälder Kulturgeschichte. Ob Sägemühlen, eine Seilerei, Mahlmühlen oder auch eine ehemalige Löffelschmiede: jede dieser echten Sehenswürdigkeiten beeindruckte mit einer eigenen Ausstrahlung. Der Weg durch die Ravennaschlucht über die vielen Brücken, Stege und Treppen war an diesem Tag besonders reizvoll, hatte doch der Regen in der Zeit davor den ungezähmten Wildbach anschwellen lassen, so dass die vielen tosenden Wasserfälle für eine beeindruckende Geräuschkulisse sorgten. Vorbei an wuchtigen Felsklötzen und steilaufragenden Felswänden erreichte man schließlich Breitnau, wo man im Naturfreundehaus Mittagsrast machte. Frisch gestärkt wanderte man anschließend über aussichtsreiche Wiesen und Weiden, vorbei an uralten, riesigen Schwarzwaldhöfen und letztlich der Ramshalde entgegen. Auf dem Weg durch die Zinken Fahrenberg, Winterhalde und den Rössleberg konnten immer wieder herrliche Ausblicke genossen werden, natürlich auch auf den höchsten Berg des gesamten Schwarzwaldes: die gesamte Feldbergregion war schon überwiegend schneebedeckt und erinnerte daran, daß die Winterzeit schon recht nahe vor der Tür steht. Noch einige Wanderkilometer durch die spätherbstliche Natur, dann erreichte man schließlich den Ausgangspunkt der Wanderung. Nach der Heimfahrt ließ man beim Wanderabschluss in einem Sasbacher Gasthaus die beiden erlebnisreichen Wandertage nochmals Revue passieren und man war sich einig, im nächsten Jahr wieder eine ähnliche Wanderung durchzuführen.