Die Lahn, Flusslauf durch drei Bundesländer

29. Mai bis 1. Juni 2006

Ende Mai unternahmen 37 Radfahrer des Schwarzwaldvereins Sasbach/Obersasbach eine 4-tägige Tour an die Lahn, die 245 km lang ist und auf ihrem Weg vom Rothaargebirge zum Rhein drei Bundesländer durchfließt. Der Bus brachte die Gruppe zunächst nach Limburg in Hessen, wo zuerst einmal per pedes die malerische Altstadt mit dem Dom aus dem 13. Jahrhundert angeschaut wurde. Dann ging es in den Sattel und unter der Führung von Rudi Rapp und mit Gaby Kemper als Schlusslicht flussaufwärts über Runkel mit der alten Lahnbrücke und dem Schloß und über Villmar mit der Marmorbrücke nach Weilburg. Unterwegs versperrte das starke Hochwasser den Radlern den Weg, und es musste ein beschwerlicher Weg über den Berg genommen werden, um das Etappenziel zu erreichen. In Weilburg wurden die Räder wieder verladen; die Gruppe besichtigte derweil den Schiffstunnel und die gepflegte Schlossanlage mit Orangerie. Mit dem Bus erreichte man dann am Abend das Standquartier in Marburg-Cappel.

Am 2. Tag radelte man von Bad Laasphe in Nordrhein-Westfalen aus 60 km den gut ausgebauten und beschilderten Lahntalradweg flussabwärts und mit erfreulichem Rückenwind über Wald und Flur zurück zum Hotel. Am Abend stand eine Besichtigung der Universitätsstadt Marburg auf dem Programm. Über unzählige Stufen und steile Gassen ging es durch die Altstadt mit ihren schönen Fachwerkhäusern hinauf zum Schloß, von wo man einen herrlichen Blick ins Lahntal genoß.

Am nächsten Tag startete die Gruppe vom Quartier aus und radelte zunächst nach Norden, an Marburg vorbei, wo immer noch die geschlossenen Hochwassertore die Durchfahrt verhinderten und einen kleinen Umweg erforderlich machten. Am Lahnknie bei Cölbe mündet die 60 km lange Ohm. Sie kommt vom Vogelsberg her und führt zuweilen mehr Wasser als die Lahn. Immer den 150m hohen Basaltkegel der Amöneburg vor Augen radelte die Gruppe circa 60 km kreuz und quer durchs flache Ohmtal. Über kleine verschlafene Dörfer gelangte man zu Sehenswürdigkeiten in Rauischholzhausen oder Schweinsberg und „überfiel“ zur Mittagszeit unangemeldet einen Landgasthof, wo einsetzender kalter Regen der Wirtin einen warmen Regen bescherte ! Nach Fortsetzung der Tour wurden bei der Brücker Mühle im Hof der Friedensstein und im Gebälk zwei dort steckende Kanonenkugeln angeschaut. In Kirchhain dann hatte man die Amöneburg nahezu umrundet – hier nahm der wartende Bus einige Radler auf. Die Mehrzahl aber strampelte unverdrossen noch die 25 km auf zum Teil bekannten Wegen zurück nach Cappel.

Am 4. Tag verhinderten zunächst ein Regenschauer und äußerst kühle Temperaturen den Start zur letzten Etappe. Dann aber besserte sich das Wetter und fast alle Teilnehmer radelten zunächst lahnabwärts Richtung Gießen bis nach Salzböden. Hier bog man ein in das Salzbödetal, wo ein frischer Gegenwind den Radlern zu schaffen machte. Doch die herrliche unberührte Natur und ein kräftigender Frühschoppen in der Schmelzmühle entschädigten für den zuweilen beschwerlichen Weg. In Bad Endbach, wo sich die restlichen Gruppenmitglieder inzwischen mit einer Wanderung die Wartezeit vertrieben hatten, lud der Bus alle auf, und am Nachmittag wurde von dort bei strömendem Regen über Herborn und Gießen die Heimreise angetreten. Vier abwechslungsreiche Tage in herrlicher Landschaft lagen hinter den Radlern des Schwarzwaldvereins – widrige Wetterverhältnisse hatten der guten Stimmung keinen Abbruch getan. Mit einem selbstverfassten Liedtext bedankte sich die Gruppe bei ihren Radführern für die gute Organisation und Durchführung der diesjährigen Radeltour.