Ein Tag in der (Pfälzer) Toskana

Morgens um 8.15 Uhr (und das nach der Zeitumstellung) war Treffpunkt am Bahnhof in Bühl zur heutigen Wanderung. 38 Teilnehmer (darunter auch 11 Gäste)  erschienen um bei bestem Wanderwetter einen Tag in der Pfalz zu verbringen. Mit der S-Bahn fuhren wir nach Karlsruhe und von dort weiter bis nach Edesheim. Im 1200 Jahre alten Winzerdorf begann unsere Wanderung durch schmale Straßen und Gassen bis wir auf dem Mühlenwanderweg (ehemals 7 Mühlen) waren. Auf schönen Wegen entlang dem Modenbach  hatte man  einen schönen Blick auf den Pfälzer Wald. Kurz nach der Erlenmühle gab es einige Infos von Marina zum Pfälzer Mandelpfad, auf dem wir uns nun befanden. Der Hauptweg verläuft 78km von Bad Dürkheim bis nach Schweigen-Rechtenbach  durch die Weinberge entlang der südlichen Weinstraße. Durch das mediterrane Klima das hier herrscht, wachsen neben Kiwis, Zitronen, Aprikosen, Pfirsiche, Feigen auch Mandelbäume. Es wird angenommen, dass die Römer den Mandelbaum mitbrachten und so wie den Wein hier angebaut haben. Die Hauptblüte ist zwischen dem 20.03. und dem 10.04., danach richtet sich der Termin für das Gimmeldinger Mandelblütenfest (zugleich auch erstes Weinfest der Pfalz). Die Villa Ludwigshöhe und die Rietburg (einzige Burg in der Pfalz die mit einem Sessellift erreicht werden kann) waren von diesem Platz aus auch zu sehen. Der Weiterweg führte uns dann nach Hainfeld und weiter bis zur Burrweiler Mühle. In Richtung Burrweiler verließen wir den Mühlenwanderweg und bald schon konnte man unser heutiges Mittagsziel sehen: die Sankt Anna Kapelle auf dem Annaberg. Doch bis dahin mussten noch 200 Höhenmeter auf dem im Jahre 1880 eingerichteten Kreuzweg von Burrweiler bis zur römisch-katholischen Wallfahrtskirche überwunden werden. Oben angekommen wurde man mit einem herrlichen Blick über das Rheintal bis hin zum Schwarzwald belohnt. Nach einer ausgiebigen Mittagspause in der Pfälzerwaldhütte machten wir uns frisch gestärkt an den Weiterweg in Richtung Gleisweiler. Der Mandelpfad führte uns nach Frankweiler und durch große Rebflächen bis zum Geilweilerhof (Institut für Rebenzüchtung). Auf einem 1,5 km langen Weinlehrpfad kann man alles über die Rebaufzucht erfahren. An der folgenden wunderschönen  Allee aus blühenden Mandelbäumen konnte man sich kaum sattsehen. Bald schon erreichten wir Siebeldingen und die Straußwirtschaft Juliushof. Bei Kaffee und Kuchen oder einem Schoppen Pfälzer Wein verging die Zeit wie im Flug. Bei bester Stimmung machte sich die Gruppe schließlich auf den kurzen Weg zum Bahnhof nach Birkweiler um von dort die gesellige Heimreise in überfüllten Zügen anzutreten.

Erkenntnis des Tages: Man muss das Leben (auch) in vollen Zügen genießen

Marina Mayer