Sagenumwobener Glaswaldsee

Am letzten Sonntag im September, bei kühlen 5 Grad am Kniebis, machten sich 14 Wanderer auf eine 23 km lange Tour zum Glaswaldsee. Wir trafen uns um 8 Uhr am Lenderparkplatz und fuhren in Fahrgemeinschaften zum Besucherzentrum beim Kniebis. Nach meiner Ansprache ging es los. Ein kurzes Stück der B 28 entlang Richtung Moos. Wir wanderten ein Teilstück des Grenzweges entlang und kamen zum Neuen Höhenweg. Mit traumhaften Ausblicken auf die Rheinebene wurden wir belohnt. Das nahm unser Wanderführer Rüdiger zum Anlass ein schönes Gruppenfoto von uns zu machen. Durch die informativen Details von Hubert wussten wir was in der Ferne alles zu sehen war.
Nächste Station war die Hildahütte . Da packte ich meinen selbstgemachten Froschpipi aus und für die Männer den Blutwurz. Nach dieser Stärkung liefen wir über ausgedehnte Wälder und naturbelassene Wege. Dabei erklärte uns unser Roland über das Pfeiffenputzergras, das am Wegesrand wuchs, auf.
Weiter ging es zum Schnepfenmoos, Heidenstadt und Weiherloch. Hier hatten wir einen ersten Blick auf den tief gelegenen und romantischen See. Über die See Ebene führt uns ein kleiner Pfad, auch Karwand genannt, hinunter zum Glaswaldsee ( Das BLAUE AUGE).
An der Staumauer erklärte ich dann, dass der See 11 m tief ist und eine Länge von 220 m beträgt. Ein Eiszeitgletscher hat diesen Karsee aus Buntsandsteinen herausgehobelt. Er diente einst den Flößern als Schwellweiher, um mit dem angestauten Wasser die gefällten Stämme ins Tal zu schwemmen. Der Name stammt von einer Glashütte , die im 17. Jahrhundert mitsamt einem Weiler im Seebachtal stand. Hier wurden Flaschen für den Rippoldsauer Sauerbrunnens hergestellt.
Außerdem erläuterte ich meine Wandergruppe, dass Hunde dieses Wasser vom Karsee nicht trinken, weil es zu eisenhaltig ist. Leider wurde ich eines besseren belehrt, als zwei Hunde ins Wasser gingen und schlürften. Vielleicht hatten sie Eisenmangel???
Um 13 Uhr ging es weiter zur Bruderhalde bis zur Grünen Sitzbank (910 m ü.d.M.) . Hier wurde nochmal „ nachgetankt“ . War das eine Genusswanderung….?
Als nächstes Ziel bestaunten wir das Waldkulturhaus in Bad Rippoldsau. Das seit 2008 zu einem Zentrum für Naturbildung im Mittleren Schwarzwald geworden ist. Eine Dauerausstellung über die früher wichtigen Holzgewerke des Schwarzwalds, wie die Holzhauerei, Flößerei und das Holzriesen. In dem Pavillon sind alte Werkzeuge , Floß-Gestehre , ein Modellriese und vieles andere. Wir ruhten uns nochmals aus , bevor es immer stetig bergwärts die Wolf entlang zum Steinbruch und über das Stauwehr ging. Aber da wir alle gut drauf waren , trotz der 700 HM, war das kein Problem für uns. Die letzten paar Kilometer marschierten wir auf einem kleinen Wanderpfad weiter zum Eichelbach und am Hotel Waldblick vorbei, wieder direkt zum Besucherzentrum. Unseren Abschluss machten wir in der Kniebishütte bei leckerem Vesperbrett und Wurstsalat. Wir hatten es uns so verdient…

Andrea Höfling