Teufelskanzel und Glaswaldsee

Am ersten Mai-Sonntag wagten sich 13 mutige Wanderer nach Bad Peterstal zum Wanderparkplatz Mülbensattel. Wetterprognose ließ zu wünschen übrig. Beginnend am MILIZ-Brunnen ging es erstmals bergauf. Es wurde immer nebliger, auf einmal ein Lichtblick… ein Apfelbäumchen, gerade am Blühen, passte eigentlich nicht in diese Waldfläche. Weiter hoch durch gutgetränkte Waldwege bis hin zum Glaswaldsee-Blick. Was heißt Blick… alles mit Nebel verhüllt. Kurz zeigte er sich dann doch, das „Blaue Auge“ im mittleren Schwarzwald. Der 11 m tiefe See ist seit 1960 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. 220 Meter lang und 170 Meter breite See ist extrem kalk- und basenarm somit sehr sauer und nährstoffarm, seine Huminstoffe färben das Wasser braun. Der Name Glaswaldsee geht zurück auf eine im Jahr 1587 errichtete Glashütte. Diese diente der Herstellung von Glasflaschen aller Art, besonders für das Rippoldsauer Heilwasser. Da die Glasherstellung Unmengen an Brennmaterial benötigte, sie eine der entscheidenden Ursachen für den wiederholten Kahlschlag im Schwarzwald war, wurde die Hütte im 18. Jahrhundert geschlossen.

Steinige Waldwege begleiteten die Wanderer auf dem Weg zur Lettstädter Hütte auf 966 m, höchster Punkt. 2 Wanderprofis begutachteten den STEIN 77, der am Wegesrand lag. Es war bestimmt ein Highlight die Teufelskanzel hinunter zu laufen, mit ihren faszinierenden Gesteinsformationen, ein Abenteuer für sich. Moosüberzogene Steintreppen und Holzstiege waren bei dem  einsetzenden Regen eine Herausforderung. Leider hatten die Gruppe beim Abstieg der Teufelsleiter einen nebligen Ausblick und so sahen sie nicht die Dollenberg-Kapelle. Beeindruckende Felsgebilde aus Bundsandsteinen legt man den Namen zugrunde, dass von dort einst der Teufel gepredigt haben könnte. Der Regen prasselte am Grießbächle auf die Gruppe herab… hatte da der Teufel die Hände im Spiel? Unterhalb des Bärenfelsens ging es weiter, kleine Wasserfälle waren links vom Weg, rechts davon ging es bergab und nur Matschwege, was kann es Schöneres geben? Endlich hörte es auf zu regnen, als die durchnässten Truppe bei der Sexauer Hütte, einer Schutzhütte mit Rastmöglichkeit und „Wassertankstelle“ ankamen.

Gut genährt ging es weiter ins Sexauer Sträßle. In der Ferne sah Wanderführerin Angelika noch den Buchkopfturm, bevor er wieder im Nebel verschwand und weiter ging es über die Absbachhöhe, denn das  nächstes Ziel war der Glaswaldsee, der eine weitere Naturschönheit in der Runde darstellt. Der romantische anmutende Karsee wird von bewaldeten hohen Steilwänden umrahmt. Wanderführerin Andrea erzählte Details über die Entstehung des Glaswaldsees, sowie die Holznutzung im 17. bis 19. Jahrhundert. Ein steiniger, natürlich steiler Rückweg musste bewältigt werden. Oben angekommen ging es abwärts auf wie soll es anders sein, wasserdurchflutende Waldwege. Wanderführerin Andrea musste sich schon paar Sprüche anhören, wie: „ Wer macht die Schuhe sauber oder die Wanderhosen?“. Aber dann kam die Sonne und die Mitglieder des SWV  waren wieder gut gestimmt. Am Unteren Seebene-Strässchen, Richtung Langenbergries hatte man nach über 17 km und 650 HM den Ausgangspunkt erreicht. Claudia bedankte sich bei den Wanderführern Andrea und Angelika für die nassreiche Tour.

Andrea Höfling