Auf den Spuren eines Köhlers
Eine bunte Schar Wanderfreunde aller Altersgruppen traf sich am Samstagnachmittag, 03.03.2018, zu einem außergewöhnlichen GÜG-Wanderevent.
Am Lenderparkplatz Sasbach und am Schwimmbadparkplatz Sasbachwalden starteten 35 Wanderer vier Kilometer bergauf über “die Eck” und “Kestenhalde” zur Staubenhofmühle. Dort gab es nach dem anstrengenden Aufstieg als Belohnung eine “süße Verschnaufpause” mit Überraschungen für Groß und Klein.
Nach der Stärkung wanderte die Gruppe noch ein letztes Stück weiter zum Hof von Josef und Susanne Vierthaler. Hier wurden die Wandergäste mit einem herzlichen “Hallo “ willkommen geheißen. Josef hatte bereits am frühen Morgen mit dem Befüllen und Befeuern seines Köhlerofens „Kon Tiki“ begonnen, so dass die Glut auf über 1000 Grad erhitzt war.
Die Köhlerei ist eine der ältesten Handwerkstechniken der Menschheit. Die Aufgabe eines Köhlers besteht in der Herstellung von Holzkohle. Hierzu wird Holz in einem Kohlenmeiler verschwelt.
Dank der hervorragenden Vorarbeit konnte Josef gleich mit dem Köhlern beginnen. Durch den Zulauf von kaltem Wasser in den unteren Bereich des Kon Tikis zerborsteten die aus Holz gewonnen glühenden Kohlestückchen, die dann durch einen trichterförmigen Schlund mit einer Harke wieder aus dem Wasser gezogen und zur Weiterverwendung in eine Gitterbox gefüllt wurden. Hochinteressant war auch, als Josef einen nassen Tannenreisigzweig in die Gluten warf und uns demonstrierte, wie der dadurch aufsteigende Rauch von der Hitze verschlungen wurde und folglich kein Qualm entstand.
Nach der interessanten Vorführung durften sich die Kinder von der abgekühlten Kohle etwas in kleine Tütchen abfüllen und als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Ob die Kinder damit nach alter Sitte “Schwarzer Peter” gespielt haben, bleibt nur zu vermuten.
Nach getaner Arbeit des Köhlers, konnten wir uns bei einem abschließenden gemütlichen Beisammensein rund um den Köhlerofen aufwärmen und in der noch heißen Kohle Stockbrot und Würstchen grillen.
Unser herzliches Dankeschön für den schönen und lehrreichen Nachmittag geht an Josef und Susanne Vierhalter, die vielen helfenden Hände und natürlich an alle teilnehmen-den Wanderfreunde.
Claudia Wilhelm